Dienstag, 31. März 2015

Kyoto - ein kurzes Lebenszeichen

Guten Morgen! Zumindest bei uns ist es gerade halb 7 in der früh. Waren heute schon wieder um viertel vor 6 wach. Das ist wohl an Abreisetagen so. Letzte Woche in Kawaguchi war es genau so.

Wir waren jetzt eine Woche in Kyoto und haben die Stadt unsicher gemacht. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen und wo ich aufhören soll. Kyoto gefällt uns besser als Tokyo. Da kann das Wetter aber auch eine entscheidende Rolle spielen. War es in Tokyo noch meistens grau und kalt, hatten wir hier blauen Himmel und Sonnenschein. So warm, dass wir zweimal bissl Sonnenbrand abbekommen haben und etwas Farbe im Gesicht bekommen haben. Nur einmal hat es fürchterlich geschüttet und wir sind hälftig patsch nass geworden. Der Schirm war für diesen Schauer zu klein für zwei und hatte oben drein einige undichte Stellen. Das war bei unserem Tagesausflug nach Nara (ca. eine Stunde von Kyoto entfernt).
Auch in Osaka waren wir für einen Tag. Kyoto und Osaka gehen fast fließend in einander über. Zumindest hat man den Eindruck beim Zugfahren. Kaum ein unbebauter Streifen dazwischen. Osaka hat uns auch wirklich gut gefallen. Das war so ein bisschen ein tolles Mini-Tokyo. Wir haben mittags auch in dem ältesten vegetarischen  (mittlerweile ein rein veganes) Restaurant gespeist und uns ausgesprochen nett mit dem Besitzer unterhalten (der sehr gut Englisch konnte).

Zurück zu Kyoto. Als wir ankamen und an der Kreuzung am Bahnhof standen, konnte man am Ende der Straße in jede Himmelsrichtung die Berge sehen. Und zwar grüne bis zur spitze bewachsene Berge. Unser Appartement war nur eine Ubahnstation vom Bahnhof entfernt und so liefen wir die ganzen folgenden Tage alles zu Fuß ab. Nur die letzten 2 Tage hatten wir ein Subwayticket weil wir weiter weg mussten bzw. keine Zeit für den Fußweg hatten.
Kyoto hat viele sehr unterschiedliche Viertel und man meint jedesmal, in einer anderen Stadt zu sein.
Wir haben viele viele viele Tempel und Shinto Schreine angeschaut und saßen lange in Zen-Gärten. Es war wundervoll. Nur die anderen Touristen haben ziemlich genervt. Alle waren immer sehr laut, haben die ganze Zeit rumgeschnattert und vor allem viel getrampelt. Für die Tempel musste man am Anfang seine Schuhe ausziehen und ist mit Strümpfen über Tatami-Matten gelaufen. Einige Tempel waren in den Fluren mit sogenannten Nightingale Floors ausgerüstet. Eine einfache und intelligente Lösung zum Schutz vor Einbrechern, bzw. zu deren Früherkennung. Die Bretter der Böden sind hierfür mit Nägeln, die bei Belastung aneinander reiben ausgestattet. So singt der Boden wie eine Nachtigall wenn man ihn betritt. Bei den Touristen hörte es sich wie eine Elefantenherde an die darüber polterte. ;-)
Aber ansonsten war es wirklich ausgesprochen schön hier in Kyoto. Oft haben wir uns in den äußeren Vierteln aufgehalten. Die waren besonders toll und schon in den Bergen drin. 

Es gibt so so viel zu berichten über Kyoto und was wir alles gemacht haben, aber da fehlt mir leider die Zeit zu. Wir müssen jetzt zusammen packen, das Appartement herrichten und dann geht's mit dem Shinkansen auch schon weiter nach Hattoji. Die nachsten Stationen sind dann Miyajima und Hirsohima.

Ich hoffe,  ihr habt den Sturm, der wohl gestern in Deutschland herrschte, alle gut überstanden und es geht euch gut.

Liebste Grüße 

Eure Chiri

PS: ich hänge noch ein paar Bilder dran.  Mit dem Handy ist es leider sehr umständlich die zwischen drin im Text einzufügen und auch ein gesammeltes Hochladen funktioniert nicht. Muss jedes Bild immer extra einzeln auswählen. :-/












Das sind jetzt nur mal auf die schnelle welche raus gesucht. Ich muss die gemachten Bilder erst noch sortieren um die schönen raus zu suchen. Aber für ein paar erste Impressionen muss es reichen  :-(

Dienstag, 24. März 2015

Fuji-san

Heute haben wir unsere nächste Station erreicht: Kawaguchiko. Wir befinden uns quasi am Fuß von Fuji-san, einem der drei heiligen Berge Japans. Heute Mittag sind wir dafür von Shinjuku, Tokyo, mit dem Zug nach Otsuki gefahren.




Die Züge fahren hier punkt genau los und die Sitzbänke werden vor Abfahrt gedreht, sodass man immer in Fahrtrichtung sitzt. Voll genial. Prima ist auch die riesige Beinfreiheit, die man hat. So macht Zugfahren Spaß.







In Otsuki haben wir uns ein Ticket für die Fuji Line besorgt, die uns - am Fuji-san vorbei - nach Kawaguchiko gebracht hat. Hier sind wir an einem von 5 nahe beieinander liegenden Seen mit tollem Fuji-san View. 

Wir haben uns für die Nacht hier in einem kleinen Ryokan eingemietet. Die knapp drei Kilometer vom Bahnhof bis zu unserer Unterkunft legten wir selbstverständlich wieder zu Fuß zurück. Die Tatsache, dass ich mich auf japanisch verständigen kann und jederzeit nach dem Weg bzw unseren momentanen Standort erfragen kann, ist natürlich förderlich für unseren Erkundungsdrang und gibt Sicherheit. Es gab zwar die Möglichkeit,  einen Shuttle zu arrangieren, so kann man aber gleich den Ort kennen lernen und die Landschaft bewundern. Außerdem legten wir in Tokyo jeden Tag knapp 30 Kilometer zu Fuß zurück und wären wahrscheinlich ganz hibbelig ohne ein gewisses Pensum an Bewegung. ;-)
Die Entscheidung bereuten wir zwischendurch allerdings etwas. Als wir in Kawaguchiko ausgestiegen sind, war es sehr grau und es hat stark gewindet. Hier in den Bergen ist es deutlich kälter als in der Stadt und wir waren sehr durch gefroren,  als wir im Ryokan ankamen.




Zum Glück klappt das Lesen von Hiragana inzwischen ziemlich gut, sonst hätten wir unsere Unterkunft nie gefunden *puh*
Direkt nach der Tür zieht man seine Straßenschuhe aus und stellt sie in ein kleines Regal.



Zwei Paar Schlappen waren schon für uns vorbereitet. Nach ein paar zaghaften "sumimasen" Rufen und dem leuten einer Glocke kam auch schon die Besitzerin, zeigte uns das Wichtigste und führte uns in unser Zimmer. Geredet hat sie ausschließlich auf Japanisch. Verstanden hat man sich trotzdem erstaunlich gut. Das Zimmer war schon vorgewärmt und nach ein paar Minuten klopfte es. Wir bekamen eine Kanne mit heißem Wasser und genossen gleich einen Grüntee auf unserem Zimmer. 




Draußen hatte es kurz geschneit, doch die Sonne kam wieder durch. Etwas aufgewärmt,  gingen wir noch einmal spazieren.





Wir wurden mit einem wunderbaren Fuji-san View belohnt. Die Wolken um die Spitze waren fast weg und der Himmel strahlend blau. 



Nach gefühlten 10000 Bildern kehrten wir wieder durch gefroren in unser Ryokan zurück. In den hauseigenen heißen Quellen konnten wir uns wieder richtig aufwärmen und entspannen. 



Grad gab es Brotzeit auf unserem Zimmer und bei einer Tasse Grüntee lassen wir unseren schönen Tag ausklingen, bevor gleich der Tisch beiseite geräumt wird und die Futonbetten gemacht werden. 



Morgen früh bringt uns ein Shuttle zum Bahnhof,  von wo aus wir erst mit dem Bus und anschließen mit dem Shinkansen nach Kyoto fahren.






Schlaft gut!

Chiri

Sonntag, 22. März 2015

Die ersten Tage in Tokyo

Hallo ihr Lieben,

Jetzt sind wir schon vier Tage in Tokyo und haben so viel erlebt. Ich hab hier nur in der Hotellobby Internet. Das macht es schwer, regelmäßig zu schreiben um euch auf dem Laufenden zu halten. Wir kommen abends immer müde nach Hause und wollen gleich ins Zimmer hoch und Füße hoch legen. Aber gerade hab ich eine Wäsche angeworfen und hab verbringe die Wartezeit in der Lobby um endlich einen kleinen Bericht zu schreiben. (Ich muss leider immer vom Handy aus schreiben, was sehr anstrengend und vor allem sehr Fehler anfällig ist. Man möge eine schlechte Formatierung sowie Tippfehler entschuldigen :-)  )
Nun gut, fangen wir chronologisch an:

Am Mittwoch ging nachmittags unser Flieger. Wir hatten richtig Glück, da wir mit Lufthansa geflogen sind und am Mittwoch nur Kurz- und Mittelstrecken bestreikt wurden. Erst am Donnerstag sollten die Langstreckenflüge ausfallen. Perfekt!
Durch den Streik war der Flughafen super leer und wir konnten ohne Wartezeiten einchecken und durch die Sicherheitskontrollen gehen. Unser Urlaub fing also schon super relaxed an.
Der Flug selber war prima. Wir haben uns drei Filme angeschaut. Da wir immer zusammen schauen, hab ich uns im Vorfeld einen Klinkenstecker für unsere Kopfhörer besorgt. So konnten wir in einen audio Ausgang 2 Hörer stecken  (beim letzten Flug mussten wir schauen, dass wir die Filme auf beiden Monitoren gleichzeitig starten, damit Bild und Ton nicht versetzt ist).
Mit dem Essen gab es auch keine Probleme. Vor dem Start wurde noch mal nachgefragt ob das stimmt und immer wenn Essen serviert wurde, bekamen wir unseres vor allen anderen. Yeah :-D
Sogar die Snacks die es am Anfang gab konnten wir essen. Der Service war super und dir netten Damen sind immer wieder mit Grüntee-Kannen, Weißweinflaschen und Wasser durch die Gänge gelaufen. Nach dem Abendessen gab es auch die Möglichkeit einen Baileys oder einen Chantre zu trinken. Hat also alles super gepasst und man wurde sehr umsorgt. Nur schlafen konnten wir diesmal nicht gut. War aber auch nicht schlimm, wir haben uns statt dessen eben noch einen Film angeschaut ;-)
Die kleinen Flugzeuge gab es als Snack:

Das Abendessen mit Grüntee:



Das Frühstück :


Tolle Aussicht:


In Tokyo selber angekommen verlief auch alles ganz entspannt weiter. Wir organisierten am Flughafen direkt ein paar Sachen (Geld abheben, Japan Railpass Voucher einlösen und ein Ubahn Ticket kaufen). Der Zug brachte uns vom Flughafen direkt zu unserem Hotel. Wir durften mittags bereits einchecken und konnten so unser Gepäck schon ablegen und uns von der Reise frisch machen.

Yukata (japanische Nachthemden) lagen für uns bereit:

Unser Zimmer - recht übersichtlich aber vollkommen ausreichend für unsere Zwecke:

Nach dem Eingangsbereich werden nur noch Hausschuhe verwendet.


Anschließend ging es ab in die Stadt und das erste Viertel erkunden.






Ein paar Impressionen unseres ersten Tages. Die folgenden Tage wurde das Wetter immer besser (am Donnerstag regnete es noch ziemlich stark) und heute hatten wir tollen Sonnenschein. Wir haben für jeden Tag eine bestimmte Reiseroute gehabt und diese ganz entspannt abgearbeitet. Hauptsächlich sind wir durch die Viertel spazieren gegangen. Das hat uns am allerbesten gefallen. Gefühlt sind wir ganz Tokyo zu Fuß abgegangen.
Die verschiedenen Viertel sind sehr unterschiedlich, manche haben uns besser als andere gefallen. Aber egal wo man war, Tokyo ist eine faszinierende, konträre, grüne Stadt. Alles ist irgendwie begrünt und bepflanzt. Zwischen riesigen Hochhäusern sind kleine Tempel Oasen und wundervolle Orte zum entspannen und wohlfühlen.
Es gibt auch einige vegane Anlaufstellen hier. Auch wenn man schwer suchen und viel vorbereiten muss. Die Schrift erschwert leider das Etiketten lesen ziemlich und so meiden wir potentiell vegane Sachen wohl auch aus Unwissenheit.

Freitag im "Loving Hut":









Mittagessen heute im Nagi Shokudo:


Ich hatte im Vorfeld etwas Sorge bzgl den Stäbchen. Aber hier habe ich keine Probleme damit zu essen und alles klappt wunderbar.

Sobald die Wäsche gleich aus dem Trockner ist,  gibt es heute abend Wraps im DIY-Style:


Leider streikt mein Handy grad etwas beim Bilder hochladen. Ich werde die Tage nochmal eine kleine Bilderübersicht von unserem Tokyo Aufenthalt zusammenstellen. Fürs erste muss das reichen. ;-)

Morgen ist unser letzter ganzer Tag in Tokyo bevor wir am Dienstag zu unserer nächsten Station Mt. Fuji aufbrechen. Da wird wahrscheinlich kein Internet vorhanden sein. Am Mittwoch geht's weiter nach Kyoto. Da klappt es dann hoffentlich auch mit regelmäßiger melden.

Eine schöne Zeit euch und bis bald!

Eure Chiri