Wir waren jetzt eine Woche in Kyoto und haben die Stadt unsicher gemacht. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen und wo ich aufhören soll. Kyoto gefällt uns besser als Tokyo. Da kann das Wetter aber auch eine entscheidende Rolle spielen. War es in Tokyo noch meistens grau und kalt, hatten wir hier blauen Himmel und Sonnenschein. So warm, dass wir zweimal bissl Sonnenbrand abbekommen haben und etwas Farbe im Gesicht bekommen haben. Nur einmal hat es fürchterlich geschüttet und wir sind hälftig patsch nass geworden. Der Schirm war für diesen Schauer zu klein für zwei und hatte oben drein einige undichte Stellen. Das war bei unserem Tagesausflug nach Nara (ca. eine Stunde von Kyoto entfernt).
Auch in Osaka waren wir für einen Tag. Kyoto und Osaka gehen fast fließend in einander über. Zumindest hat man den Eindruck beim Zugfahren. Kaum ein unbebauter Streifen dazwischen. Osaka hat uns auch wirklich gut gefallen. Das war so ein bisschen ein tolles Mini-Tokyo. Wir haben mittags auch in dem ältesten vegetarischen (mittlerweile ein rein veganes) Restaurant gespeist und uns ausgesprochen nett mit dem Besitzer unterhalten (der sehr gut Englisch konnte).
Zurück zu Kyoto. Als wir ankamen und an der Kreuzung am Bahnhof standen, konnte man am Ende der Straße in jede Himmelsrichtung die Berge sehen. Und zwar grüne bis zur spitze bewachsene Berge. Unser Appartement war nur eine Ubahnstation vom Bahnhof entfernt und so liefen wir die ganzen folgenden Tage alles zu Fuß ab. Nur die letzten 2 Tage hatten wir ein Subwayticket weil wir weiter weg mussten bzw. keine Zeit für den Fußweg hatten.
Kyoto hat viele sehr unterschiedliche Viertel und man meint jedesmal, in einer anderen Stadt zu sein.
Wir haben viele viele viele Tempel und Shinto Schreine angeschaut und saßen lange in Zen-Gärten. Es war wundervoll. Nur die anderen Touristen haben ziemlich genervt. Alle waren immer sehr laut, haben die ganze Zeit rumgeschnattert und vor allem viel getrampelt. Für die Tempel musste man am Anfang seine Schuhe ausziehen und ist mit Strümpfen über Tatami-Matten gelaufen. Einige Tempel waren in den Fluren mit sogenannten Nightingale Floors ausgerüstet. Eine einfache und intelligente Lösung zum Schutz vor Einbrechern, bzw. zu deren Früherkennung. Die Bretter der Böden sind hierfür mit Nägeln, die bei Belastung aneinander reiben ausgestattet. So singt der Boden wie eine Nachtigall wenn man ihn betritt. Bei den Touristen hörte es sich wie eine Elefantenherde an die darüber polterte. ;-)
Aber ansonsten war es wirklich ausgesprochen schön hier in Kyoto. Oft haben wir uns in den äußeren Vierteln aufgehalten. Die waren besonders toll und schon in den Bergen drin.
Es gibt so so viel zu berichten über Kyoto und was wir alles gemacht haben, aber da fehlt mir leider die Zeit zu. Wir müssen jetzt zusammen packen, das Appartement herrichten und dann geht's mit dem Shinkansen auch schon weiter nach Hattoji. Die nachsten Stationen sind dann Miyajima und Hirsohima.
Ich hoffe, ihr habt den Sturm, der wohl gestern in Deutschland herrschte, alle gut überstanden und es geht euch gut.
Liebste Grüße
Eure Chiri
PS: ich hänge noch ein paar Bilder dran. Mit dem Handy ist es leider sehr umständlich die zwischen drin im Text einzufügen und auch ein gesammeltes Hochladen funktioniert nicht. Muss jedes Bild immer extra einzeln auswählen. :-/
Das sind jetzt nur mal auf die schnelle welche raus gesucht. Ich muss die gemachten Bilder erst noch sortieren um die schönen raus zu suchen. Aber für ein paar erste Impressionen muss es reichen :-(