Sonntag, 10. Dezember 2017

Tour durch Meinohama

Wie gestern angekündigt, hatten wir heute unser Treffen mit dem Kanadier und seiner Freundin. Beides sind mehr oder weniger kleine Foodies und laufen viel durch die Gegend - wissen also viele Restaurants. Nachdem sie bei uns im Viertel wohnen, kennen sie sich hier aus und haben uns ein bisschen, fern ab von den Hauptstraße, in unserem Viertel herum geführt. 




Natürlich hat es heute geregnet. Zum Glück hab ich vor der Reise solange rum genervt, bis wir beide mit regendichten Schuhen und Jacken ausgerüstet waren. Gern geschehen! Wir sind also durch den Regen zu unserem Treffpunkt geplantscht und haben zuerst einen kleinen Tempel und seinen Friedhof angeschaut. Dann ging es durch eine kleine Straße, die mit lauter kleinen unscheinbaren Lokalen und Geschäften übersät war. Trotz Regen und immer größer werdenden Hunger, haben wir ein bisschen Sightseeing betrieben und in zwei weiteren Tempel und Schreinen einen Zwischenstop eingelegt. 

Ein heiliger Baum, der angeblich seit 700 nChr. existieren soll.

Zum Säubern von Hände und Mund, bevor man am Schrein betet.


Zu dem Zeitpunkt, als wir uns für ein Restaurant entschieden haben, hat es natürlich zu Regnen aufgehört. Vom Essen selber hab ich leider keine Bilder gemacht. Da wir mit einer Japanerin unterwegs waren und wir in einem eher kleineren lokalen Restaurant zum Mittagessen waren, wollte ich nicht gleich als unwissender Touri auffallen. Im Nachhinein habe ich mich aber ziemlich geärgert. Das Essen war unglaublich lecker und wir haben für 1300 Yen pro Person (10€) pP ein üppiges 4 Gänge Mahl inkl. wärmender Teeflatrate erhalten. Wirklich unglaublich lecker!





Es stellte sich an diesem Tag auch heraus, dass sich unsere japanische Begleitung alles andere als typisch japanisch verhält. Wir sind bei Rot über Straßen gelaufen, haben Mandarinen und Kaki von Bäumen aus Gärten gemopst und sind bei einem Friedhof über einen Zaun geklettert um eine Abkürzung zu gehen. Ich denk mal, ich brauche nicht erwähnen, wie aufregend das für uns Regel-Fanatiker war! 



Nach einem kurzen Zwischenstop in einem riesen Supermarkt um Taschentücher zu kaufen, ging es weiter zum Strand, Regenwolken beobachten, die uns leider viel zu schnell eingeholt haben. 






Tropfnass sind wir also bei unserer letzten Station für den Tag angekommen: Ein Katzencafé. Dort nimmt die Besitzerin streunende und verletzte Katzen auf und peppelt und vermittelt sie wieder. 

Der ein oder andere von euch weiß wahrescheinlich, dass mein Lieblings-Stamm-Café das Café Katzentempel in München ist. Das war für mich also ein kleines besonderes Highlight. Während das Katzencafé in München ein gemütliches Café ist, das einen Haufen deutscher Hygiene Vorschriften befolgen muss, war dieses Café hier mehr ein Wohnzimmer mit einer sehr chaotischen Besitzerin. Unsere beiden Begleiter hatten im Vorfeld schon rumgewitzelt, dass sie dieses eine Gericht bestellen wollen, weil die Besitzerin nach der Bestellung immer merkt, dass sie die Zutaten dafür gerade nicht da hat. Und so war es auch dieses Mal. Wir bestellten uns pro Paar ein "Sandwich"-Heißgetränke Set. Da konnte man sich für ein Toast zwei verschiedene süße Toppings aussuchen und ein Heißgetränk dazu. Wir entschieden uns für Zucker-Zimt und Ahornsirup und einen Kaffee. Die Bestellung wurde aufgenommen und nach ein paar Minuten kam die Info, dass die Toppings der beiden anderen doch leider nicht mehr vorrätig wären. Kurze Zeit später die Info, dass auch Ahornsirup aus ist, ob Erdnussbutter auch in Ordnung wäre. 

Als die Sandwiches kam, stellte sie fest, dass sie nicht Zucker-Zimt (wie bestellt), sondern nur Zimt aufs geröstete Brot getan hat. Es war also sehr chaotisch und im Endeffekt kamen von den insgesamt bestellten 6 Sachen 2 richtig an. Aber es war super lustig und trug zum Erlebnis bei. In diesem kleinen Raum standen nur 3 Tische, ein Haufen Krimskrams und ein Klavier zur freien Benutzung. Der Kanadier ist leidenschaftlicher Musikliebhaber und spielt sehr gut Klavier. Nach dem Essen setzte er sich ans Klavier und spielte eine Weile schöne Musik. Mit dem Heizstrahler im Rücken, dem prasselnden Regen draußen vor dem Fenster, einem gefüllten Bauch, leckerem Kaffee und Katzen zum Streicheln war das wirklich sehr gemütlich und entspannend. 






Mein persönliches Highlight war die Katze, die ein riesen Loch in einen Blumentopf grub, um ihr Geschäft darin zu erledigen. Unpraktischerweise stand der Topf zwischen dem Heizgebläse und uns, sodass wir relativ schnell den Geruch um die Ohren geblasen bekamen. Welch einmaliges Erlebnis!




Gestärkt sind wir dann Abends durch den Regen wieder nach Hause gewatet. Daheim erstmal heiß geduscht und jetzt noch etwas entspannen, bevor es morgen wieder mit der Sprachschule weitergeht.



Einen schönen Abend euch allen!

Eure Chiri

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